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Gedenkfeier zum 100. Todestag des Seligen Kaiser Karl I.

Am 23. April 2022 veranstaltete die Aktion Österreich braucht Mariens Hilfe gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP) eine Gedenkfeier zum 100. Todestag des Seligen Kaiser Karl I. Die Veranstaltung fand im Palais Schönburg in Wien statt. Mathias von Gersdorff, Autor vieler Bücher wie beispielsweise das Buch „Gender: Was steckt dahinter?“, führte als Moderator durch die Veranstaltung.  Mit großem Interesse verfolgten die Teilnehmer der Veranstaltung die Vorträge von Kanonikus Richard von Menshengen vom Institut Christus König und Hohepriester und Herzog Paul von Oldenburg von der TFP Deutschland über den Seligen Kaiser Karl. Am Ende der Veranstaltung fanden sich die Teilnehmer im historischen Saal des Palais ein und nutzen bei einem Glas Wein die Gelegenheit, am Büchertisch in den Werken des großen katholischen Autors Prof. Plinio Corrêa de Oliveira und in den Schriftreihen der Aktion Österreich braucht Mariens Hilfe zu stöbern, und das eine oder andere Werk auch zu erwerben.

Auszüge aus den Vorträgen und Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier.

Das Königtum des Heiligsten Herzens Jesu und der Selige Kaiser Karl

… Während des Krieges bemüht er sich unmittelbar nach Antritt seiner Krönung zum Kaiser um den Frieden. Als Papst Benedikt XV. alle Lenker-Staaten in seinem Schreiben «Dès le début» aufrief, Friedensverhandlungen zu beginnen, war er der einzige, der diesem Aufruf gefolgt ist. Und er hat über diplomatische Kanäle versucht, einen Verständigungsfrieden zu erwirken.

Papst Benedikt XV. verfasste einen Brief an seinen Kardinal Staatssekretär Gaspari mit dem Datum vom 05.05.1917, in dem er die ganze Christenheit zu einem Gebetsturm aufrief zur Allerseligsten Jungfrau Maria nämlich um den Frieden. Es war dann am 9. Tag danach, dass im Fatima die Allerseligste Jungfrau Maria drei Hirtenkindern erschien, um ihnen das Friedensangebot Gottes zu überbringen: Bekehrung, die Praxis der Herz-Mariä-Sühne Samstage, die Verehrung ihres Unbefleckten Herzens, das neben der Anbetung des Heiligsten Erlöser-Herzens gestellt werden sollte, und dann die Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens.

In seinen vielen Versuchen den Krieg zu mildern, verbot er etwa die Bombardierung von zivilen Städten und das Beschießen von Hafenstädten mit U-Booten, er setzte sich gegen den Gifteinsatz im Krieg ein und verurteilte auch den Versuch der deutschen Kriegsführung, den Kommunismus nach Russland und Italien zu exportieren, und dort Revolutionen zu organisieren, sodass diese Länder aus den Krieg austreten werden. Es war für ihm undenkbar, einen Kommunismus zu unterstützen, der einen atheistischen Staat aufbauen würde, der Christus König Herrschaft ablehnt, die Kirche und jeden Glauben zurückweist und die Kirche verfolgt.

Der Sel. Kaiser Karl und der katholische Geist als Quelle der Hoffnung in tragischen Zeiten.

Es waren tragische Zeiten, die der junge Kaiser durchleben musste. Es sind tragische Zeiten, die vor uns liegen, denn ein Krieg wütet mit fürchterlicher Brutalität vor unserer Tür und eine Eskalation hin zu einem atomaren Weltkonflikt ist nicht auszuschließen.

Aber die Analogie hört hier nicht auf. Beiden Tragödien waren lange Jahrzehnte der Euphorie und des Optimismus vorausgegangen: Anhäufung von Reichtum, ein Wirbelwind von Partys und Reisen, die Unbekümmertheit gegenüber der unmittelbaren Zukunft…

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… Zum Sonnenuntergang der großen Monarchien brachte die Vorsehung einen jungen Mann auf den glorreichsten Thron Europas, der eben diese Karikatur des frivolen Herrschers und Spötters des Lebens radikal ablehnte und der seine ernste Verantwortung mit hohem Pflichtbewusstsein übernahm.

Als er im Dezember 1916 in Budapest die Stephanskrone aufsetzte, sagte er: „König zu sein bedeutet nicht, einen Ehrgeiz zu befriedigen, sondern sich für das Wohl des ganzen Volkes zu opfern“.

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…Der provinzielle Charakter der Berufung von Karl von Habsburg ist unbestreitbar. Und ich beziehe mich nicht nur auf die geheimnisvolle Prophezeiung des Heiligen Pius X. dem jungen Erzherzogspaar gegenüber, dass sie den österreichisch-ungarischen Thron besteigen würden. Denn ohne eine Reihe von Umständen, von denen einige so unerwartet wie dramatisch waren, wäre Erzherzog Karl niemals Erbe seines Großonkels Franz Joseph geworden.

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… Diese Hoffnung auf eine Wiederauferstehung der christlichen Seele des Westens legen wir  zu Füßen des Statue Unserer Lieben Frau von Fatima, in der Gewissheit, dass sie durch eine immense Gnade nicht nur Russland bekehren und den Frieden in der Welt wiederherstellen wird, sondern auch das, was die Größe der Doppelmonarchie in den letzten Jahrhunderten ausgemacht hat, in all seiner Pracht wieder auferstehen lassen wird.

Darum bitten wir die Heilige Jungfrau im Vertrauen auf ihre Verheißung in Fatima, dass ihr Unbeflecktes Herz nach Kriegen, Katastrophen und Verfolgungen der Kirche schließlich triumphieren wird.