König unserer Herzen, König unserer Häuser – Teil II

Schutz unserer Familien durch die Inthronisierung des Heiligsten Herzens Jesu als König unseres Hauses

Das heutige Familienleben gleicht dem Schicksal eines kleinen Schiffes auf stürmischer See: Das kostbare Gefäß des häuslichen Lebens und der zwischenmenschlichen Beziehungen ist von allen Seiten bedroht – durch zahllose Wellen, die es überfluten oder zerreißen könnten. Ein erfahrener Steuermann ist notwendig, um dieses Schiff sicher durch die Gefahren zu führen.

Zum Glück haben wir einen solchen Steuermann – und noch mehr: einen Freund – im Heiligsten Herzen Jesu. Er führt uns nicht nur, sondern tröstet uns auch in den Stürmen des Lebens. Das Heiligste Herz, Christus unser Herr, ist in höchstem Maße unser Steuermann, unser Freund, unser Erlöser. In Seinen eigenen Worten: Er ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

Und Er ist dies nicht in weiter Ferne oder nur im Geistigen. Weil Er das tiefe menschliche Bedürfnis nach einer greifbaren Gegenwart kennt – etwas, das gesehen, berührt und mit allen Sinnen erfahren werden kann –, hat Er sich sichtbar gemacht und macht sich immer wieder gegenwärtig. Er erkannte dieses Bedürfnis beim Letzten Abendmahl, als Er dem Apostel Johannes erlaubte, den göttlichen Schlag Seines Herzens zu hören. Er erkannte es an, als Er dem zweifelnden Thomas gestattete, Seine heiligen Wunden zu berühren. Und in unüberbietbarer Weise schenkte Er sich uns in der Heiligen Eucharistie – ganz real. Ebenso offenbarte Er durch die heilige Margareta Maria der Welt Sein ergebenes Herz, das in Seiner göttlichen und menschlichen Brust brennt – erfüllt vom reinen Wunsch, uns Gutes zu tun.

Ja, wir Menschen müssen sehen, hören, berühren. So wie wir Bilder geliebter Verstorbener oder Abwesender aufbewahren, möchte unser Herr, dass wir auch das Bild Seines Heiligsten Herzens stets vor Augen haben – als lebendige Erinnerung an Seine brennende Liebe zu uns. Wenn wir eine Statue oder ein Bild von Ihm in unserem Haus aufstellen, sagen wir damit: „Du bist in unserer Mitte. Du bist Teil dieser Familie. Und das soll nie vergessen werden.“

Die Worte des Herrn selbst

So wie unser Herr in das Haus des Zöllners Matthäus aufgenommen wurde und ihm im Gegenzug einen Platz in Seinem Reich schenkte, versprach Er – durch die heilige Margareta Maria – jedem katholischen Haus dasselbe:

„Ich werde jedes Haus segnen, in dem ein Bild Meines Herzens ausgestellt und verehrt wird.“

Und Er erklärte im Einzelnen, was dieser große Segen umfasst:

„Ich werde Frieden in ihren Familien stiften;
Ich werde ihnen alle Gnaden geben, die ihrem Stand entsprechen;
Ich werde sie in allen ihren Leiden trösten;
Ich werde ihre Unternehmungen reichlich segnen…“

In dieser Bitte erscheint unser Herr gleichsam als göttlicher Bettler – doch einzigartig unter allen Bettlern: Er bittet nicht, um etwas zu empfangen, sondern um zu geben – und zwar im Übermaß.

Die heilige Mutter Kirche, die Braut Christi, stets bemüht, Seinen Willen vollkommen zu erfüllen, hat zu diesem Zweck die Zeremonie der Inthronisierung des Heiligsten Herzens Jesu im Haus eingeführt.

Die Inthronisierung

Wie alle traditionellen Riten der Kirche ist auch die Zeremonie der Inthronisierung schön und ergreifend. Die Familie versammelt sich in ihrem Zuhause in Gegenwart eines Priesters, der die Zeremonie leitet, und erkennt öffentlich und feierlich an, dass Christus der König und liebevolle Herr ihres Hauses und ihrer Familie ist. Das Familienoberhaupt bringt ein Bild oder eine Statue des Heiligsten Herzens an einem Ehrenplatz im Hauptzimmer an – gleich einem Thron.

Nach dieser feierlichen Anerkennung der königlichen Rechte Christi weihen sich die Familienmitglieder dem Heiligsten Herzen Jesu. Sie geloben damit, so zu leben, als würde das Heiligste Herz tatsächlich in ihrer Mitte wohnen – wie einst in Nazareth: Ihn zu behandeln wie ein intimes Familienmitglied, wie einen Freund und Bruder.

Doch die Zeremonie ist nur der Beginn eines neuen Lebens, das mehrere Dimensionen umfasst:

  • ein Leben der Liebe und des liebevollen Gehorsams gegenüber allen Geboten Christi und Seiner Kirche;
  • ein Leben des Gebets – besonders des gemeinsamen Familiengebets vor dem Bild des inthronisierten Königs: Abendgebet und Rosenkranz;
  • ein eucharistisches Leben, das das Heiligtum der Kirche mit dem Heiligtum des Hauses verbindet;
  • schließlich ein Leben christlicher Buße – insbesondere durch die Ablehnung heidnischer Ideen und Bräuche, die christliche Familien zunehmend bedrohen, sowie durch Wiedergutmachung für die schweren Sünden unserer Zeit: Scheidung, Empfängnisverhütung, Abtreibung und allgemeine Sinnlichkeit