König Unserer Herzen, König Unserer Häuser

Michael Gorre

Die Offenbarungen des Heiligsten Herzens Jesu an die heilige Margareta Maria Alacoque

Am Fest des heiligen Johannes des Evangelisten, dem 27. Dezember 1673, erschien Unser Herr Jesus seiner Dienerin, der heiligen Margareta Maria Alacoque, einer Ordensschwester des Ordens der Heimsuchung Mariens. Er zeigte ihr Sein Göttliches Herz, das ganz in Flammen stand und von allen Seiten Licht ausstrahlte.

 

Die heilige Margareta Maria beschreibt das Heiligste Herz:

„Es erschien leuchtender als die Sonne und durchsichtig wie Kristall. Die Wunde, die Er am Kreuz empfangen hatte, war deutlich zu sehen. Um das Heiligste Herz war eine Dornenkrone, als Zeichen der Wunden, die unsere Sünden verursachen, und ein Kreuz ragte darüber empor. … Dann ließ Er mich das große Verlangen erkennen, das Er hat, von den Menschen vollkommen geliebt zu werden und sie von den Wegen des Verderbens zu erretten, auf die Satan so viele führt. Deshalb beschloss Er, den Menschen Sein Herz zu offenbaren – mit seinen überreichen Schätzen der Liebe, der Barmherzigkeit, der Gnade, der Heiligung und des Heils –, damit alle, die bereit sind, Ihm Liebe und Ehre zu erweisen und sie auch bei anderen zu fördern, reich beschenkt würden mit diesen göttlichen Gnaden, deren Quelle dieses Heiligste Herz ist. Er versicherte mir, dass Er eine besondere Freude daran hat, unter dem Bild dieses Herzens aus Fleisch verehrt zu werden, dessen Abbild öffentlich gezeigt werden soll, um die gefühllosen Herzen der Menschen zu berühren. Er versprach mir, dass Er allen, die dieses Herz verehren, die Gaben, die es erfüllt, im Übermaß in ihre Herzen ausgießen werde und dass an jedem Ort, an dem dieses Bild ausgestellt und besonders verehrt wird, alle Arten von Segen herabkommen würden…“

 

Schutz unserer Familien durch die Inthronisierung des Heiligsten Herzens Jesu als König unseres Hauses

Das heutige Familienleben kann mit dem Schicksal eines kleinen Schiffes auf stürmischer See verglichen werden: Das kostbare Gefäß des häuslichen Lebens und der Beziehungen ist durch die tausenden Wellen von allen Seiten bedroht, überflutet oder zerrissen zu werden. Ein erfahrener Steuermann ist notwendig, um das Schiff sicher durch diese Gefahren zu führen.

Zum Glück haben wir einen solchen Steuermann – und noch mehr: einen Freund – im Heiligsten Herzen Jesu, der nicht nur führt, sondern uns auch in den Stürmen des Lebens tröstet. Das Heiligste Herz, Christus unser Herr, ist in höchstem Maße unser Steuermann, unser Freund, unser Erlöser. In Seinen eigenen Worten ist Er „der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

Und Er ist dies nicht nur fern oder theoretisch. Da Er um das tiefe menschliche Bedürfnis nach einer greifbaren Gegenwart weiß – etwas, das gesehen, gefühlt, mit allen Sinnen wahrgenommen werden kann –, hat sich dieser Freund sichtbar gemacht und macht sich weiterhin gegenwärtig. Er erkannte dieses Bedürfnis beim Letzten Abendmahl an, als Er dem Apostel Johannes erlaubte, den göttlichen Schlag Seines Heiligsten Herzens zu hören. Er erkannte es an, als Er dem zweifelnden Thomas erlaubte, seinen Finger in Seine heiligen Wunden zu legen. Er erkannte es in unbeschreiblicher Weise an, als Er sich in der Heiligen Eucharistie selbst schenkte. Und Er erkannte es an, als Er durch die heilige Margareta Maria der Welt Sein ergebenes Herz offenbarte, das in Seiner göttlichen und menschlichen Brust brennt, mit dem reinen Wunsch, uns Gutes zu tun.

Ja, als Menschen müssen wir sehen, berühren, hören. So wie wir Bilder geliebter Verstorbener oder Abwesender aufbewahren, möchte Unser Herr, dass wir das Bild Seines Heiligsten Herzens stets vor Augen haben, damit wir immer an Seine brennende Liebe zu uns erinnert werden. Wenn wir eine Statue oder ein Bild von Ihm in unserem Haus aufstellen, sagen wir damit: „Du bist in unserer Mitte. Du bist Teil dieser Familie. Wir wollen das nicht vergessen.“

 

Die Worte des Herrn selbst

So wie Unser Herr in das Haus des Zöllners Matthäus aufgenommen wurde und ihm im Gegenzug einen Platz in Seinem Reich schenkte, versprach Er durch die heilige Margareta Maria jedem katholischen Haus das Gleiche:

„Ich werde jedes Haus segnen, in dem ein Bild Meines Herzens ausgestellt und verehrt wird.“

Und Er erläuterte im Detail, was dieser große Segen beinhalte:

„Ich werde Frieden in ihren Familien stiften; Ich werde ihnen alle Gnaden geben, die ihrem Stand entsprechen; Ich werde sie in allen ihren Leiden trösten; Ich werde ihre Unternehmungen reichlich segnen…“

In dieser Bitte erscheint Unser Herr gleichsam als göttlicher Bettler – einzigartig unter Bettlern jedoch: Er bittet nicht, um zu empfangen, sondern um zu geben – und zwar im Übermaß.

Die heilige Mutter Kirche, die Braut Christi, stets bemüht, Seinen Willen vollkommen zu erfüllen, hat zu diesem Zweck die Zeremonie der Inthronisierung des Heiligsten Herzens Jesu im Haus eingeführt.

 

Die Inthronisierung

Wie alle traditionellen Riten der Kirche ist auch die Inthronisierungszeremonie schön und ergreifend. Die Familie versammelt sich zu Hause in Gegenwart eines Priesters, der die Zeremonie leitet, und erkennt öffentlich und feierlich an, dass Christus der König und liebevolle Herr ihres Hauses und ihrer Familie ist. Das Familienoberhaupt bringt ein Bild oder eine Statue des Heiligsten Herzens an einem Ehrenplatz im Hauptzimmer des Hauses an – gleich einem Thron. Nach dieser feierlichen Anerkennung der souveränen Rechte Christi des Königs weihen sich die Familienmitglieder dem Heiligsten Herzen. Sie geloben damit, so zu leben, als ob das Heiligste Herz tatsächlich in ihrer Mitte wohnen würde, wie einst in Nazareth – Ihn zu behandeln wie ein intimes Familienmitglied, wie einen Freund und Bruder.

Die Zeremonie ist jedoch nur der Anfang eines neuen Lebens in mehreren Aspekten:

Ein Leben der Liebe, des liebevollen Gehorsams gegenüber allen Geboten Christi und Seiner Kirche;

ein Leben des Gebets, besonders des gemeinsamen Familiengebets vor dem Bild des inthronisierten Königs – Abendgebet und Rosenkranz; ein eucharistisches Leben, das das Heiligtum der Kirche mit dem Heiligtum des Hauses verbindet; schließlich ein Leben christlicher Buße, besonders durch Ablehnung heidnischer Ideen und Bräuche, die christliche Familien zunehmend zerstören, sowie durch Wiedergutmachung für die schrecklichen Sünde von Scheidung, Empfängnisverhütung, Abtreibung und allgemeiner Sinnlichkeit.

 

Wie wird die Inthronisierung die Familie zu Christus zurückführen?

Durch die Inthronisierung gibt die Familie dem Herrn und Seinen Anliegen den ersten Platz. Im Gegenzug übernimmt das Heiligste Herz die Verantwortung für das Wohlergehen der Familie. Unser Herr selbst versprach, dass Er jene Familien segnen und heiligen werde, die Ihn als König inthronisieren. Er bat die heilige Margareta Maria, dass Er in den Häusern der Reichen und der Armen herrschen dürfe; dass Er als König und Freund feierlich empfangen werde; dass Sein Heiligstes Herz geehrt und geliebt werde. Daher dürfen wir mit Sicherheit sagen, dass dies das Mittel ist, das Unser Herr selbst erwählt hat, um Seine königlichen Rechte über die Familie – und durch die Familie über die Gesellschaft – wiederherzustellen.