Ein wesentliches Merkmal der Herz-Jesu-Verehrung, wie sie seit der Zeit der heiligen Margareta Maria Alacoque überliefert ist, ist die besondere Hingabe des ersten Freitags eines jeden Monats an das göttliche Herz Jesu.
Der Freitag, als Gedenktag des Leidens Christi, lädt die Gläubigen ein, sich mit dem Schmerz zu verbinden, den das Heiligste Herz in seinem Leiden und in der Zurückweisung durch die Menschen empfand. Schon zu Lebzeiten der heiligen Margareta wurde der geistliche Schwerpunkt des ersten Freitags teilweise auch auf alle Freitage des Jahres ausgeweitet.
Diese Praxis geht auf die dritte große Offenbarung zurück, in der Christus von der Heiligen verlangte, jede Nacht vom Donnerstag auf den Freitag eine Stunde der Sühne und Abbitte zu halten. Daraus entwickelte sich die Andacht der „Heiligen Stunde“, in der die Gläubigen eingeladen sind, das Leiden Jesu am Ölberg zu betrachten und mit Ihm zu wachen.
Ein besonders bedeutender Ausdruck der Herz-Jesu-Verehrung ist die sogenannte „Große Verheißung“ an die heilige Margareta Maria Alacoque. Christus versprach, dass jeder, der an neun aufeinanderfolgenden Herz-Jesu-Freitagen (jeweils am ersten Freitag des Monats) würdig die heilige Kommunion empfängt, die Gnade eines bußfertigen Endes erlangen wird. Solche Seelen würden nicht in der Ungnade Christi sterben und nicht ohne den Empfang der Sakramente aus dem Leben scheiden. Sein göttliches Herz werde ihnen in der letzten Stunde sichere Zuflucht sein.
Diese Verheißung trug wesentlich zur Verbreitung der Herz-Jesu-Andacht bei, wurde jedoch auch kritisch betrachtet. Manche Geistliche warnten davor, sie als eine Art „Freibrief zum Sündigen“ zu missverstehen – nach dem Motto: Wer die Herz-Jesu-Freitage erfüllt, sei ohnehin gerettet. Doch entscheidend ist die innere Haltung: Die heilige Kommunion muss im Geist der Sühne und Reue empfangen werden. Aufrichtige Umkehr ist Voraussetzung dafür, dass sich die Verheißung erfüllt.
Hier ist die Originalverheißung Jesu an die heilige Margareta Maria Alacoque:
„Im Übermaß der Barmherzigkeit meines Herzens verspreche Ich dir, dass meine allmächtige Liebe allen, die an den ersten Freitagen neun Monate nacheinander würdig (im Stand der heiligmachenden Gnade) die heilige Kommunion empfangen, die Gnade eines bußfertigen Endes gewährt wird, sodass sie nicht ohne Empfang der heiligen Sakramente sterben werden. Mein Herz wird in dieser letzten Stunde ihre sichere Zuflucht sein.“
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