Am gleichen Tage, des Sonnenwunders, sprach man von einer außerordentlichen Heilung, die am Ort der Erscheinungen geschehen war.
Maria do Carmo, 47 Jahre alt, verheiratet mit Joaquim dos Santos, gebürtig aus Arnal (Maceira). Diözese Leiria, war seit fünf Jahren schwer leidend; es zeigten sich bei ihr alle Symptome der Tuberkulose. Seit Beginn des Jahres 1916 hatte sich ihr Zustand verschlimmert; es waren andauernde heftige Schmerzen im ganzen Körper aufgetreten und verschiedene Anzeichen ließen vermuten, daß sich zu ihrer bisherigen Krankheit noch eine Gebärmuttergeschwulst gesellt hatte. Sie konnte weder schlafen noch essen und schien im Juli 1917 dem Ende nahe. In dieser Zeit hörte sie von den außerordentlichen Geschehnisse in der Cova da Iria, die 35 Kilometer von Maceira entfernt ist.
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Ein Hoffnungsstrahl erhellte ihre Seele, und sie versprach, viermal barfuß nach Fátima zu gehen, um von der heiligsten Jungfrau Heilung zu erlangen. Am 13. August wollte sie zum ersten Male diese Pilgerfahrt antreten, doch ihr Mann wollte nichts davon wissen: „Wir sind arm und haben kein Geld, um einen Wagen zu nehmen; zu Fuß ist es unmöglich, du könntest unterwegs sterben. Habe Geduld! Ich lasse dich nicht gehen.“
Sie beharrte jedoch auf ihrem Vorhaben, und um ein Uhr morgens trat sie, auf dem Arm des Gatten gestützt, den Weg an. Als sie nach vielen Stunden in Fátima ankamen, war die Arme völlig am Ende ihrer Kräfte, „vom Kopf bis zum Fuß Schmerzen“, wie sie sagte. Nach wenigen Minuten jedoch fühlte sie sich zu ihrem Erstaunen wohler. Der Rückweg strengte sie weniger an, und sie konnte von nun an ein wenig Speise zu sich nehmen.
Am 13. September ging die Pilgerschaft leichter vonstatten, denn die Besserung hatte seither langsam Fortschritte gemacht.
Als sie sich am 13. Oktober zum dritten Male auf den Weg machten und noch nicht weit von ihrem Haus entfernt waren, begann es so strk zu regnen, dass sie ganz durchnässt in der Cova da Iria anlangten. Doch hier fühlte sich die Frau plötzlich völlig wohl. Schmerzen und Husten waren verschwunden, ebenso die Anschwellung der Glieder und die übrigen Krankheitssymptome. Appetit und Kräfte kehrten zurück. Die Heilung war vollständig. Ein Jahr später erklärte sie, sich im ganzen Leben noch nie so wohl gefühlt zu haben wie jetzt.
Quelle: mariens-hilfe.org
Foto: TFP USA