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Der hl. Klemens Maria Hofbauer: “Säule der Kirche” im XIX. Jahrhundert – Teil IV

Sein tiefer Glaube

Sein Glaube war so unerschütterlich, dass er oft behauptete, keine göttliche Belohnung dafür zu erwarten, weil er niemals Versuchungen gegen den Glauben bekämpfen musste. „Nehmen Sie mir alles weg, aber berauben Sie mich nicht des kostbaren Schatzes des Glaubens: Es ist besser, das Leben zu verlieren, als im Glauben Schiffbruch zu erleiden.“

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Als Verfechter einer ausgesprochenen Individualseelsorge kümmerte Hofbauer sich v. a. um Studenten und Professoren, veranstaltete Leseabende, richtete eine Leihbücherei ein und gründete die Zeitschrift „Ölzweige“. Er wurde auch zum Erfinder der Hausbesuche. Er übte umfangreiche caritative Aktivitäten aus. Oft ging er in die Vorstädte. Unter seinem breiten Mantel brachte er hilfsbedürftigen Leuten Lebensmittel und Kleider, die ihm selbst von Gönnern zugetragen wurden.  Er pflegte Kontakt und Freundschaft auch zu Künstlern, v. a. der Deutschen Romantik. Im Hofbauer-Kreis traf er sich mit Clemens von Brentano, Joseph von Eichendorff, Friedrich von Schlegel und anderen. Er verkehrte mit Studenten und Gelehrten ebenso wie mit einfachen Leuten und Armen.

Ein Verehrer der Muttergottes

Nach dem Vorbild des hl. Alphons Maria von Liguori, des Gründers der Redemptoristen, verehrte der hl. Klemens Maria die Heiligen Jungfrau, deren guten Rat er in diesen turbulenten Zeiten so dringend benötigte. Die Heilige Jungfrau hat wiederholt gezeigt, dass sie die Gebete ihres ergebenen Dieners erhört hat. Sie führte ihn stets durch die Gefahren seines stürmischen Lebens.

„Er war die Säule der Kirche“

Am 15. März 1820, während des Angelus Gebets, entschlief der heilige Klemens Maria friedlich. Im Moment des Todes hatte er ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht.

Intervention der göttlichen Vorsehung

Noch am selben Tag, am Nachmittag, unterzeichnete Kaiser Franz I. das Dekret zur Genehmigung  der Kongregation der Redemptoristen in Österreich. Die Prophezeiung des Heiligen sollte sich erfüllen: „Ich muss zuerst sterben, dann wird sich die Kongregation ausbreiten.“

Während des 19. Jahrhundert verbreitete sich die Kongregation über ganz Europa und nach Übersee.

Niemand hatte das Volk zum Begräbnis eingeladen, aber die Leute kamen in großen Scharren, um ihren „Apostel von Wien“ die letzte Ehre zu erweisen. Wien hatte noch nie ein so bewegendes und prächtiges Begräbnis gesehen.

Als der Kaiser die Nachricht vom Tod des Heiligen Klemens erhielt, rief er aus: „Das tut mir, meinem Volk und der gesamten Christenheit doppelt weh, denn er war die Säule der Kirche.“

Die Ausbreitung Redemptoristen-Kongregation

Der Plan des heiligen Klemens Maria, Großes für Gott zu tun und sein Leben für den Glauben zu opfern, hat sich gewiss in allen Handlungen und Phasen seiner Existenz durchgesetzt. Insbesondere in den übermenschlichen Bemühungen um die innere und äußere Festigung der Kongregation. Dieser Aufgabe opferte er 34 Jahre seines arbeitsamen Apostolats, das er in Warschau, Wien und an anderen Orten ausführte. Obwohl es ihm nicht vergönnt war, die gesegneten Früchte seines Wirkens mit eigenen Augen zu sehen, erhielt er  – dank seiner enormen Tatkräfte – die Zustimmung seiner Kongregation für die Gründung und Verbreitung der ersten transalpinen Redemptoristen. Er gilt als zweiter Gründer der Redemptoristen-Kongregation und dehnte sie auf den europäischen, amerikanischen und australischen Kontinent aus.

Den goldenen Traum seines Lebens, eine Legion apostolischer Arbeiter in alle Teile der Welt zu schicken, hat er wunderbar erfüllt.

Die Kongregation der Redemptoristen verbreitete sich rasch, gesegnet vom Himmel und durch die Fürsprache ihres zweiten Gründers, des heiligen Klemens Maria Hofbauer.

Der hl. Klemens Maria Hofbauer wurde am 29. Januar 1888 von Papst Leo XIII. selig- und am 20. Mai 1909 von Papst Pius X. heiliggesprochen.

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Die Kirche und die Welt von heute befinden sich in einer dramatischen Situation. Die Menschen haben ihren Glauben verloren.

Bewundern wir diesen außergewöhnlichen Apostel, eine wahre „Säule der Kirche“, und folgen wir seinen Beispielen nach.