Lukas Leubnitz
Wenige Tage nach dem Fest Maria Geburt feiert die Kirche das Fest Maria Namen. Die Bedeutung dieses Festes lässt daran ermessen, welche Beachtung dieses Fest in der weltlichen Gesellschaft normalerweise haben müsste. Das Normale wäre nämlich, dass Unsere Liebe Frau auf Erden verehrt wird und dass der Allerheiligste Name Unserer Lieben Frau auf unbeschreibliche Weise verherrlicht wird.
Es ist eigentlich schade, dass das Fest Maria Geburt relativ wenig Beachtung findet – auch unter frommen Katholiken. Dabei ist die Bedeutung dieses Tages für die ganze Menschheit von außerordentlicher Bedeutung. Die Geburt stellt immer ein besonderes Ereignis dar, denn es ist der Moment, in welchem ein neuer Mensch das Leben betritt und damit das Leben seiner Familie, seines Geburtsortes, seines Landes und der ganzen Menschheit bereichert. Obwohl der Mensch im Zustand der Ursünde auf die Welt kommt, stellt seine Geburt ein Geschenk Gottes und eine enorme Bereicherung für die Menschheit dar, weil der Wert einer Seele in den Augen Gottes unendlich ist.
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In den Augen Gottes ist zudem jeder Mensch einzigartig. Gott erschafft keine Klone: Jeder Mensch stellt deshalb eine eigene Persönlichkeit dar, sie sich nicht wiederholen wird und deshalb auch in gewissem Maße unersetzlich ist. Durch die Geburt eines Menschen wird also Gottes Schöpfung „vervollständigt“. Allein aufgrund dieser Tatsache ist es für jeden von uns eine Pflicht, gegen die Sünde der Abtreibung, die einzigartige Menschen tötet, Widerstand zu leisten!
Schon die Geburt „normaler“ Menschen ist ein besonderes und hohes Ereignis, was kann man erst von der Geburt der Muttergottes sagen? Erstens: Maria wurde unbefleckt empfangen, was wir am 8. Dezember feiern. Das bedeutet: Von Anbeginn ihrer Existenz war sie frei von jeglichem Makel. Zweitens: Von Anbeginn war sie „voll der Gnade“, sie wurde im Zustand der Gnade empfangen. In diesen Zustand der Gnade kommen wir erst durch die Taufe. Drittens: Von Anbeginn war Maria bestimmt, die Mutter des Heilandes zu sein. Ihre Geburt markiert also einen paradigmatischen Wechsel in der Geschichte der Menschheit, den man kaum genug würdigen kann. Die Geburt Mariens stellt den Eingang der Gnade und der makellosen Heiligkeit in die verdorbene zeitliche Existenz dar.
Die Geburt Mariens, die nur von der Geburt Christi übertroffen wird, stellt den Beginn einer neuen Ära des Heils und der Menschheit dar. Dieser Tag lädt in hohem Maße zum Feiern ein.
Wir dürfen zusammen mit allen Gläubigen, Heiligen und Engel über dieses übergroße und unergründliche Geschenk Gottes jubeln. An diesem Tag möchte ich Ihnen ein Gebet vom Hl. Alfons Maria von Liguori übersenden. Es ist seinem Buch „Die Herrlichkeiten Mariens“ entnommen und schließt in diesem das Kapitel über das Fest Maria Geburt“ ab.
O heiliges und himmlisches Kind, auserwählt zur Mutter meines Erlösers und zur erhabenen Mittlerin der armen Sünder, habe Mitleid mit mir. Sieh zu deinen Füßen einen anderen Undankbaren, der zu dir seine Zuflucht nimmt und dich um Mitleid anfleht. Freilich verdiene ich wegen meines Undankes gegen Gott und dich, von Gott und dir verlassen zu werden; doch wird mir gesagt, und so halte ich daran, wissend wie groß dein Erbarmen, dass du nicht verschmähst, dem zu helfen, der sich mit Vertrauen dir empfiehlt. Darum, o erhabenste aller Kreaturen der Welt, die nur von Gott allein übertroffen wird, und vor der die höchsten Geister des Himmels klein erscheinen, o Heilige der Heiligen, o Maria, Abgrund der Gnade und voll der Gnade, komme einem Elenden zu Hilfe, der durch seine Schuld die Gnade verloren. Ich weiß, du bist Gott so lieb, dass Er dir nichts versagt. ich weiß auch, es ist deine Freude, kraft deiner Herrlichkeit den elenden Sündern zu Hilfe zu kommen. Offenbare also die Größe deiner Gnade vor Gott und erlange mir so viel Licht und solche Liebesflamme von Gott, die aus mir wieder einen Heiligen, die mich freimacht von jeder irdischen Neigung und ganz in Liebe zu Gott entzündet. Bewirke dies, o Herrin! Du vermagst es. Bewirke es aus Liebe zu Gott, der dich so groß, so mächtig, so barmherzig gemacht hat. Also hoffe ich. Amen.
Quelle: Deutschland braucht Mariens Hilfe
