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10 vergessene Fakten über Fatima

Während viele Fatima-Verehrer die wichtigsten Aspekte der Botschaft der Muttergottes und die verschiedenen Ereignisse, die die Erscheinungen umgeben, kennen, werden gewisse Details oder Nuancen übersehen. Wir möchten hier einige Punkte zum Nachdenken vorstellen, in der Hoffnung, dass sie helfen werden, die Bedeutung der Botschaft von Fatima besser schätzen zu können:

1. Eine 7. Erscheinung

Die Muttergottes erschien sechs Mal in Fátima von Mai bis Oktober 1917. Doch bei der ersten Erscheinung sagte sie, dass sie zur Cova da Iria, dem Ort der Erscheinung, ein siebtes Mal kommen werde. Wörtlich sagte Unsere Liebe Frau:
„Ich bin gekommen, um euch zu bitten, sechs Monate lang jeweils am 13. zu dieser Stunde hierher zu kommen. Später werde ich euch sagen, wer ich bin und was ich will. Ich werde dann noch ein siebtes Mal wiederkehren.“
Obwohl Fatima-Experten unterschiedlicher Meinung sind, in der Interpretation dieser Aussage, verstößt es nicht gegen den Glauben, dass ein Katholik hofft und vertraut, dass dieses Versprechen in naher Zukunft erfüllt werden könnte. Es ist sicherlich ein glorreiches und eigenartiges Ereignis, auf das ein treuer Katholik begierig in die Zukunft schaut, vor allem in unseren verwirrenden und chaotischen Zeiten. Vielleicht würde die siebte Erscheinung die Zeit des Friedens einleiten, die der hl. Ludwig Grignion von Montfort als das Reich Mariens beschrieb und die die Gottesmutter als den Triumph ihres Unbefleckten Herzens in Fatima prophezeite.(*)

2. Der Rosenkranz und das Fegefeuer

Bei gleicher Gelegenheit enthüllte die Gottesmutter den drei Kindern, dass Francisco viele, ja noch viele Rosenkränze beten muss, bevor er in den Himmel kommen wird und dass eine gewisse Amelia bis zum Ende der Welt im Fegefeuer verbleiben werde.
Hier bekräftigt Maria die heilsame Praxis, den heiligsten Rosenkranz zu beten, als Mittel zur Rettung der Seele und sie bietet es als Garantie für Franciscos sicheren Eingang in den Himmel an – sicherlich ein unschätzbarer Rat der Königin des Himmels und der Erde.
Sie weist ebenfalls auf die Realität der Existenz des Fegefeuers hin und zitiert sogar ein auffallendes Beispiel für eine arme, aber schon gerettete Seele, die das reinigende Feuer bis zum Ende der Welt ertragen muss. Nach der Forschung von Pater Sebastião Martins dos Reis, starb Amelia unter Umständen, die die Unehre in Angelegenheiten der Keuschheit betrifft. So schockierend wie dieser Fall, war wohl auch für Pater Thomas McGlynn, O.P. während seines eigenen Interviews mit Sr. Lucia, als sie daran erinnerte, dass es noch tragischer für die Seelen sei, die das Feuer der Hölle für immer erleiden müssen, wegen einer einzigen Todsünde!
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3. Der Unterschied zwischen den Erscheinungen des Engels und denen der Muttergottes.

Die körperliche, emotionale und psychologische Erfahrung der Kinder mit dem Engel von Portugal und der Gottesmutter war verschieden. In ihren Memoiren schreibt Schwester Lucia:
„Ich weiß nicht, warum, aber die Tatsache ist, dass die Erscheinungen von Unserer Liebe Frau eine ganz andere Wirkung auf uns hatte. Es war die gleiche innige Freude, der gleiche Frieden und das gleiche Glück. Aber statt der körperlichen Müdigkeit, fühlten wir eine gewisse expansive Lebendigkeit, ein Gefühl der Freude anstatt dieser Vernichtung in der göttlichen Gegenwart, eine gewisse kommunikative Begeisterung statt dieser Schwierigkeit zu sprechen …“
Ein starker Kontrast zwischen dem Engel und der Jungfrau ist ihre verschiedenen Naturen. Der erstere ist reiner Geist, während letztere Fleisch und Geist ist, Körper und Seele. Die überlegene Natur des Engels erforderte viel Energie von den Kindern, die sie in einem Zustand der Vernichtung versetzte.
Da die Kinder von der gleichen Natur sind wie die Gottesmutter, könnte man vermuten, dass dies erklären könnte, warum die Kinder sich mit unserer Frau wohler fühlten. Die menschliche Natur, die sie mit Unserer Lieben Frau teilten, fand eine angenehme und lebendige Übereinstimmung mit ihr. Man könnte also sicher sein und auf Lucias Beobachtung und Erfahrung vertrauen, dass Maria in Körper und Seele in den Himmel aufgenommen wurde — ein Dogma unseres Glaubens.

4. Die Wichtigkeit von Gebet, Buße, Opfer und Abtötung um die Bekehrung der Sünder zu erreichen.

In ihren Erscheinungen kehrt Maria immer wieder auf diese Frömmigkeitsübungen zurück. Es ist der Kern ihrer Botschaft. Für einen Katholiken ist das verständlich warum das so ist. Aber in den Köpfen moderner Menschen sind die Begriffe Abtötung und Buße schon ziemlich verwässert oder als archaisch und mittelalterlich beiseite geschoben worden.
Die Schwere der moralischen Krise, in der sich die Welt befindet, erfordert ständiges Gebet, Buße und Opfer, was die drei Kinder, besonders Francisco und Jacinta veranlassten, sie zu einem extremen und heroischen Grad zu üben. In dem hohen Zustand ihrer Unschuld verstanden die beiden jüngeren Kinder die Notwendigkeit dieser Übungen und boten sich bewundernswert als Sühneopfer an. Doch der Appell Mariens an die Kinder für Gebet und Buße, richtet sich auch an den Rest der Menschheit.
Laut Pater Fredrick William Faber D.D. in seinem Buch, „In der Heiligkeit wachsen“ ist für uns armen Sterblichen durch Abtötung viel zu gewinnen, weil es unseren Körper zähmt und die widerspenstigen Leidenschaften unter die Kontrolle der Gnade und unseres überlegenen Willens bringt. Es erweitert die Reichweite unserer spirituellen Vision und macht unser Gewissen empfindlicher für die Unterscheidung der Feinheiten, die nicht nur die lässlichen Sünden von den Todsünden trennen, sondern auch die Feinheiten zwischen dem, was fehlerhaft und was unvollkommen ist.
Leiden wird leicht zu einer Macht in den Dingen Gottes. Denn ist es nicht wahr, dass unser Herr die Menschheit durch sein blutiges Opfer und unermessliches Leiden auf dem Kalvarienberg erlöst hat?
Ein Leben in Abtötung führen, ermutigt uns, im Gebet zu beharren, gibt uns Kraft, den Versuchungen zu widerstehen, entweltlicht uns und befreit unser Herz von irdischen Eitelkeiten und Anhänglichkeiten.

5. Die Verfolgungen, die die Kinder von Familie und Freunden, Volk und Medien wegen der Erscheinungen erleiden mussten

Besonders Lucia war sehr verärgert über die Ungläubigkeit ihrer Mutter und der Verwandten, sowie durch den Rückzug ihrer liebevollen Behandlung. Ihre Leiden waren wegen ihres zarten Alters viel intensiver.
Francisco und Jacinta hatten es besser in ihrer Familie, denn ihre Eltern nahmen nie eine feindliche Haltung gegenüber den Erscheinungen ein. Dennoch wurden sie nicht vom Spott und Witzeleien der Nachbarn und vom Gelächter und höhnischen Bemerkungen von den Menschen auf der Straße verschont.
Die skeptischen und weltlichen Medien ihrer Zeit waren auch nicht nachsichtiger, wenn sie sie mit Spott und Sarkasmus überwarfen. Landesweit setzten die Zeitungen eine bittere Kampagne von Hass und Verunglimpfung in Gang, um die Erscheinungen zu diskreditieren.
Trotz all dieser Misshandlungen und der ätzenden Beleidigungen traten die Kinder mit bewundernswerter Geduld und Nächstenliebe auf, sich immer an die Aufforderung Unserer Lieben Frau erinnernd, ihre Opfer um der armen Sünder Willen darzubringen. Ein erbauliches Beispiel, das man in den Unannehmlichkeiten nachahmen sollte, denen wir täglich ausgesetzt sind. Hier wird man an die hl. Therese vom Kinde Jesu und ihren kleinen Opfer-Weg erinnert.

6. Änderungen an der Andacht von den fünf ersten Samstagen, um ihre Durchführung zu erleichtern

Die ursprüngliche Bitte Unserer Lieben Frau war, man solle an fünf aufeinander folgenden ersten Samstagen des Monats Beichten, die heilige Kommunion empfangen, einen Rosenkranz (fünf Zehner) beten, und während 15 Minuten die Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten, zur Sühne für die Sünden der Menschen gegen das Unbefleckte Herz Mariens.
In späteren privaten Visionen und Erscheinungen aber stellte Schwester Lucia unserem Herrn die Schwierigkeiten vor, auf die die Anhänger der Andacht in der Erfüllung einiger Bedingungen stießen. Mit liebender Herablassung und Besorgnis, würdigte sich Unser Herr, die Regeln zu erleichtern, um diese Andacht leichter durchzuführen:
1. Die Beichte könne an anderen Tagen und nicht nur am Ersten Samstag geschehen, solange man unseren Herrn würdig empfängt und die Absicht hat, dem Unbefleckten Herzen Mariens Sühne zu leisten.
2. Auch wenn man vergisst, in dieser Meinung zu beichten, kann man sie bei der nächsten Beichte erwähnen, wobei man die erste Gelegenheit zur Beichte wahrnehmen sollte.
3. Schwester Lucia hat auch geklärt, dass es nicht notwendig ist, über alle Geheimnisse des Rosenkranzes an jedem ersten Samstag zu meditieren. Ein oder mehrere genügen in den 15 Minuten.
Mit diesen Erleichterungen, die von unserem Herrn selbst gewährt wurden, gibt es keinen Grund für uns Gläubigen, an diese fromme Praxis im Geist der Sühne, um die das Unbefleckte Herz Mariens dringend bittet, zu zögern oder sie aufzuschieben.

7. Gründe, die Andacht der fünf ersten Samstage durchzuführen

Dies mag für einige etwas akademisch erscheinen, aber es wäre gut, hier die Gründe zu wiederholen, da sie leicht in Vergessenheit geraten können. Andachten haben festgelegte Meinungen und sie kennen, erhöht das Verdienst und die Bedeutung ihrer Durchführung.
Die fünf ersten Samstage entsprechen den fünf Arten von Beleidigungen und Lästerungen gegen das Unbefleckte Herz Mariens. Sie sind:
a. Blasphemien gegen die Unbefleckte Empfängnis
b. Blasphemien gegen ihre Jungfräulichkeit
c. Blasphemien gegen ihre göttliche Mutterschaft, zugleich die Weigerung, sie als die Mutter aller Menschen anzuerkennen
d. Einflößen der Gleichgültigkeit, Verachtung und sogar Hass gegen diese Unbefleckte Mutter in den Herzen der Kinder
e. Direkte Beleidigungen gegen ihre heiligen Bilder.

8. Ein größeres Wunder wurde verweigert

Schwester Lucia enthüllte später in ihrem Leben, dass das Wunder der Sonne hätte größer sein können, wenn die Kinder nicht von Arthur Oliveira Santos entführt worden wären, dem grausamen und verhassten Vorsitzenden des Verwaltungsrats von Vila Nova de Ourém. Sie hat diese bemerkenswerte Einzelheit in der Vernehmung von Pater Manuel Marques Ferreira am 21. August 1917, zwei Tage nach der Erscheinung erstmalig preisgegeben, die sie aber in ihrem Bericht von 1941 ausgelassen hatte.
Hier ist ein passendes Beispiel für eine Übertretung, die gegen die Wünsche der Gottesmutter begangen wurde, die sie dennoch ungestraft ließ. Obwohl die Kinder keine Schuld daran trugen, ist es kläglich traurig zu bemerken, dass die Volksmengen in Fatima am Nachmittag des 13. Oktober 1917 eines weit größeren Wunders beraubt wurden, wenn nicht die Täuschung, die Tricks und die Bosheit der Zivilbehörden gewesen wären.

9. Ein unbekanntes Licht oder Nordlicht?

Schwester Lucia hielt das außergewöhnliche Licht, das am Himmel Europas am 25. Januar 1938 von 20:45 bis 1:15 Uhr leuchtete, als das von der Muttergottes vorhergesagte „große Zeichen“, dass ein neuer Krieg ausbrechen würde.
Astronomen und Zweifler taten es ab als ein normales Nordlicht, wenn auch seine Erscheinung ausgesprochen einmalig war.
Sehr interessant ist, wie es das Buch Die Geheimnisse von Fatima beschreibt:
„Das Nordlicht erschien im entfernten Süden von Gallizien, Spanien, wo Schwester Lucia zur Zeit im Kloster war, und sie, die einzige überlebende der drei Hirtenkinder von Fatima, erkannte sofort, das es das Zeichen war, von dem die Muttergottes gesprochen hatte. Dieses außergewöhnliche Nordlicht wurde sogar von Pius XII. in Rom beobachtet, begleitet von einem ,knisternden‘ Geräusch, das möglicherweise auf die Entladung atmosphärischer Energie zurückzuführen ist. Tatsächlich brach in vielen Gebieten Europas Panik aus, denn die Bevölkerung hatte den Eindruck, ein Weltenbrand sei eingetreten und das Ende der Welt gekommen sei.“
Die New York Times vom 26. Januar 1938 berichtete folgendes:
„London, 25. Januar 1938. Das Nordlicht, das selten in Süd- oder Westeuropa gesehen wurde, verbreitete in Teilen von Portugal und Niederösterreich heute Abend Angst und Schrecken, während Tausende von Briten erstaunt auf die Straßen gingen. Der rötlich glühende Schein ließ viele denken die halbe Stadt stünde in Flammen. Die Feuerwehr von Windsor wurde angerufen, in der Annahme, dass Schloss von Windsor stünde in Brand. Das Nordlicht war auch deutlich in Italien, Spanien und sogar in Gibraltar zu sehen. Die glühenden schneebedeckten Berggipfel in Österreich und der Schweiz waren ein schöner Anblick, aber die Feuerwehr stellte überall fest, es gäbe nirgends Brände zu löschen. Die portugiesischen Dorfbewohner stürmten vor Schreck aus ihren Häusern, weil sie fürchteten, das Ende der Welt sei gekommen.“

10. Jacintas letzte Worte:

Gehärtet und geformt durch außerordentliche Buße und Opfer, erwies sich die 10jährige Jacinta als frühreif und prophetisch in ihrer Vorstellung der Dinge. Sie hatte viele private Erscheinungen und unzählige Offenbarungen. So groß war ihre übernatürliche Erleuchtung und heilige Weisheit, dass Mutter Godinho, die Direktorin des Lissaboner Waisenhauses, in dem Jacinta vor ihrem Tod im Krankenhaus verweilte, sie nur in heiliger Scheu und Verwunderung fragen konnte: „Wer hat euch alle diese Dinge gelehrt?“ Die folgenden Aussagen von Jacinta zeigen die Tiefe ihrer Seele angesichts des moralischen Verfalls, der die Welt verderben ließ:
• Die Sünden, die am meisten Seelen in die Hölle führen, sind die Sünden des Fleisches.
• Um rein des Leibes zu sein, muss man die Keuschheit bewahren. Um in der Seele rein zu sein, darf man keine Sünden begehen, nicht schauen, was man nicht sehen darf, nicht stehlen, niemals lügen, immer die Wahrheit sagen, so schwer es auch sein mag.
• Es werden Moden erscheinen, die Unseren Herrn sehr beleidigen werden. Menschen, die Gott dienen, sollen den Moden nicht folgen. Die Kirche hat keine Moden. Unser Herr ist immer derselbe.
• Ärzte haben nicht das Licht, die Kranken zu heilen, weil sie keine Liebe zu Gott haben.
• Priester sollten sich nur mit den Angelegenheiten der Kirche beschäftigen. Priester sollten rein, sehr rein sein. Der Ungehorsam der Priester und Ordensleute gegenüber ihren Vorgesetzten und zum Heiligen Vater beleidigt unseren Herrn sehr.
• Damit eine Frau religiös sei, ist es notwendig, in Seele und Leib sehr rein zu sein.
• Viele Ehen sind nicht gut; sie gefallen nicht unserem Herrn, und sie sind nicht von Gott.
• Die Beichte ist ein Sakrament der Barmherzigkeit. Deshalb muss man sich dem Beichtstuhl mit Vertrauen und Freude nähern.
• Meine Patin, bete viel für die, die regieren! Wehe denen, die die Religion unseres Herrn verfolgen. Wenn die Regierung die Kirche in Frieden lassen würde und dem heiligen Glauben Freiheit gäbe, würde sie von Gott gesegnet werden.
• Kriege sind nichts als Strafen für die Sünden der Welt.
• Unsere Liebe Frau kann den Arm ihres geliebten Sohnes nicht mehr von der Welt zurückhalten. Es ist notwendig, Buße zu tun. Wenn die Menschen ihr Leben ändern, wird unser Herr die Welt noch verschonen; aber wenn sie es nicht tun, wird die Züchtigung kommen.